Edukative Prozesse - Ergotherapie
- Fakult?t
Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 02.07.2025.
- Modulkennung
22B1087
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- H?ufigkeit des Angebots des Moduls
nur Wintersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Die Edukation in Form von Information, Schulung und Beratung ist ein Bestandteil professionellen ergotherapeutischen Handelns mit diversen Zielgruppen. Um das Wissen aus dem Handlungsfeld der Ergotherapie gezielt und ressourcenorientiert in edukative Prozesse einflie?en zu lassen, sind Kenntnisse zu den lerntheoretischen Zug?ngen sowie über methodische Schritte des Edukationsprozesses erforderlich. Das Modul dient dem anwendungsorientierten Erwerb von Wissen über Grundlagen, Methodik und Didaktik der Patientenedukation aus unterschiedlichen Disziplinen, das auf die Therapiefachberufe übertragen werden sollen.
- Lehr-Lerninhalte
LE 1: Grundlagen, Methodik und Didaktik edukativer Prozesse für Therapieberufe
1. Edukation als Ansatz in der Rehabilitation, Pr?vention und Gesundheitsf?rderung
2. Lerntheoretische Zug?nge in der Patientenedukation
2.1 Health-Belief Model
2.2 Transtheoretisches Modell gesundheitsf?rdernder Verhaltens?nderung
3. Schritte im Edukationsprozess
4. Lernbedingungen, Lernbereitschaft, Lernstil als zu berücksichtigende Variablen im Edukationsprozess
5. Therapeutische Intentionen und Zielstellungen edukativer Prozesse
6. Klientenzentrierung und Empowerment als therapeutische Grundhaltung in der Edukation
7. Analoge und digitale Zug?nge der Edukation
7.1 Information
7.2 Schulung
7.3 Beratung
7.4 Moderation
LE 2: Zielgruppen edukativer Prozesse in der Ergotherapie
1. Identifikation von Zielgruppen und Settings edukativer Prozesse
2. Zielgruppenorientiert edukative Zug?nge planen, konzipieren und durchführen
3. Zielgruppenorientiert Evaluieren
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 30 Vorlesung Pr?senz - 15 Seminar Pr?senz - 15 betreute Kleingruppen Pr?senz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 30 Arbeit in Kleingruppen - 30 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 30 Erstellung von Prüfungsleistungen -
- Benotete Prüfungsleistung
- Projektbericht (mündlich) oder
- Projektbericht (schriftlich)
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Für die im Modul zul?ssigen Prüfungsarten gelten jeweils die folgenden Angaben zum Umfang bzw. zur Dauer.
Prüfungsarten für benotete Prüfungsleistungen:
- Projektbericht (mündlich): 20 Minuten
- Projektbericht (schriftlich): 15 Seiten
Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
In dem Modul werden Kenntnisse aus den Modulen "Interdisziplin?re Perspektiven von Gesundheit und Krankheit" und "Professionelle Kommunikation-Ergotherapie" für die Weiterentwicklung oder Konzeptionalisierung edukativer Angebote vorausgesetzt.
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden...
- definieren Edukation als therapeutischen Ansatz für Zielstellungen der Ergotherapie.
- legen theoretische Modelle der Gesundheitsf?rderung und Pr?vention als Basis edukativer Prozesse dar.
- beschreiben relevante Aussagen lerntheoretischer Modelle für die Gestaltung edukativer Angebote.
Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:
5. Das komplexe Wissen über die Wechselwirkung zwischen Person, Umwelt und Bet?tigung als Grundlage von Gesundheitsprozessen nutzen (5.1; 5.4)
- Wissensvertiefung
Die Studierenden...
- charakterisieren unterschiedliche Zielstellungen und Anwendungsfelder der Edukation in der Ergotherapie mit diversen Zielgruppen.
Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:
1. Die ergotherapeutische Diagnostik selbstst?ndig und eigenverantwortlich planen und diese durchführen (1.5)
5. Das komplexe Wissen über die Wechselwirkung zwischen Person, Umwelt und Bet?tigung als Grundlage von Gesundheitsprozessen nutzen (5.2)
- Wissensverst?ndnis
Die Studierenden...
- er?rtern die Relevanz des edukativen Ansatzes für die Rehabilitation, Gesundheitsf?rderung und Pr?vention.
- prüfen und reflektieren bestehende Angebote und Ans?tze der Edukation unter Berücksichtigung gruppenspezifischer Diversitydimensionen (z.B. Geschlecht und geschlechtliche Identit?t, Alter, soziale Herkunft, ethnische Herkunft und Nationalit?t, sexuelle Orientierung, Religion und Weltanschauung, k?rperliche und geistige F?higkeiten).
- w?gen theoretische Grundlagen der Edukation für die Konzeptionalisieurung von Angeboten ab.
Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:
5. Das komplexe Wissen über die Wechselwirkung zwischen Person, Umwelt und Bet?tigung als Grundlage von Gesundheitsprozessen nutzen (5.2)
6. Intra- und interprofessionelle Beziehungen eigenst?ndig gestalten (6.1)
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden...
- übertragen edukative Ans?tze und zugrundeliegende Modellbezüge auf unterschiedliche Zielgruppen und Handlungsfelder der Ergotherapie.
- identifizieren und ermitteln den Bedarf unterschiedlicher Zielgruppen hinsichtlich edukativer Prozesse.
- entwickeln und operationalisieren edukative Ziele.
- w?hlen zielgruppenorientiert methodische Zug?nge in der Patientenedukation aus und berücksichtigen hierbei insbesondere Lernbedingungen, Lernbereitschaft und Lernstil.
- evaluieren edukative Angebote.
Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:
1. Die ergotherapeutische Diagnostik selbstst?ndig und eigenverantwortlich planen und diese durchführen (1.2; 1.5)
2. Ergotherapeutische Interventionen selbstst?ndig und eigenverantwortlich planen und diese durchführen (2.1; 2.2; 2.4)
4. Den ergotherapeutischen Prozess dokumentieren und selbstgesteuert evaluieren (4.3)
- Wissenschaftliche Innovation
Die Studierenden...
- identifizieren Zielstellungen edukativer Prozesse in der Ergotherapie.
- generieren und konzeptionalisieren edukative Zug?nge entlang des Edukationsprozesses unter Berücksichtigung theoretischer Modellvorstellungen für Zielgruppen und Settings der Ergotherapie.
Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:
7. An der Profilierung und Professionalisierung der Ergotherapie nachhaltig mitwirken (7.1; 7.3)
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden...
- erl?utern zielgruppenspezifisch im Rahmen von Information, Schulung und Beratung die Notwendigkeit edukativer Ans?tze.
- legen begründet Ziele der Edukation dar.
- moderieren edukative Angebote gegenüber unterschiedlichen Zielgruppen und stellen sich hierbei individuell und diversity-sensibel ein.
- vertreten edukative Ma?nahmen im interprofessionellen Kontext.
Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:
3. Professionelle Beziehungen zu Einzelpersonen, Gruppen und dem Gemeinwesen selbstgesteuert gestalten (3.1; 3.2; 3.3)
6. Intra- und interprofessionelle Beziehungen eigenst?ndig gestalten (6.1; 6.2)
- Wissenschaftliches Selbstverst?ndnis / Professionalit?t
Die Studierenden...
- nehmen ihre Rolle als therapeutische*r Edukator*in wahr und vertreten diese gegenüber Zielgruppen sowie gegenüber interprofessionellen Kolleg*innen.
- reflektieren sich in der Ausrichtung edukativer Prozesse kritisch und treffen begründet Entscheidungen.
- übernehmen Verantwortung für die Gestaltung und Moderation edukativer Angebote.
Kompetenzformulierung nach neuer Gesetzeslage:
9. Auf Grundlage des beruflichen Selbstverst?ndnisses selbstgesteuert berufliche Anforderungen bew?ltigen (9.2; 9.4; 9.6)
- Literatur
?rztliches Zentrum für Qualit?t in der Medizin (?ZQ) (2006). Manual Patienteninformation. Empfehlungen zur Erstellung evidenzbasierter Patienteninformationen. In: https://www.aezq.de/mdb/edocs/pdf/schriftenreihe/schriftenreihe25.pdf
Bertelsmann Stiftung (2019). Schlechte und gef?hrliche Gesundheitsinformationen. In: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/VV_Analyse_Gefaehrliche_Gesundheitsinfos_final.pdf
DeCleene, K. E.; Ridgway, A. J.; Bednarski, J.; Breeden, L.; Mosier, G. G.; Sachs, D.; Stephenson, D. (2013). Therapists as Educators: the Importance of Client Education in Occupational Therapy. In: The Open Journal of Occupational Therapy, 1(4). o.S.
DISCERN-Online (2005). Das DISCERN-Instrument. In: http://discern.de/instrument.htm
Ebner, M.; Sch?n, S. (2013). L3T. Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. Berlin: Epubli GmbH.
Edmüller, A.; Wilhelm, T. (2015). Moderation. Freiburg: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG.
Hammer, S. (2013). Mein Patient macht nicht mit - was nun? Compliance als Schlüssel zum Therapieerfolg. Idstein: Schulz-Kirchner Verlag GmbH.
Klug Redman, B. (2009). Patientenedukation. Kurzlehrbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe. Bern: Verlag Hans Huber, Hogrefe AG.
Kolip, P. (2019). Praxishandbuch. Qualit?tsentwicklung und Evaluation in der Gesundheitsf?rderung. Weinheim: Beltz Juventa.
London, F. (2010). Informieren, Schulen, Beraten. Praxishandbuch zur pflegebezogenen Patientenedukation. Bern: Verlag Hans Huber.
Schaeffer, D.; Pelikan, J. M. (2017). Health Literacy. Forschungsstand und Perspektiven. Bern: Hogrefe.
Schaeffer, D.; Schmidt-Kaehler, S. (2012). Lehrbuch Patientenberatung. Bern: Verlag Hans Huber.
Schieron, M.; Büker, C.; Zeglin, A. (2021). Patientenedukation und Familienedukation in der Pflege. Bern: Hogrefe Verlag.
Seifert, J.W. (2017). Visualisieren, Pr?sentieren, Moderieren. Offenbach: GABAL Verlag GmbH.
Str?bl, V.; Küffner, R.; Müller, J.; Reusch, A.; Vogel, H.; Faller, H. (2009). Patientenschulung: Qualit?tskriterien der Schulungsumsetzung. In: Rehabilitation, 48, 166-173.
Str?bl, V.; Küffner, R.; Reusch, A; Vogel, H.; Faller, H. (2007). Hinweise zur Erstellung eines Schulungsmanuals. In: https://www.zentrum-patientenschulung.de/manuale/manualerstellung/Leitfaden_Manualerstellung_Zentrum-Patientenschulung.pdf
Tolsdorf, M. (2010). Mit Broschüren gezielt informieren. In: https://patientenedukation.de/sites/default/files/downloads/LE_Patienten_schulen_und_beraten_Text-Tolsdorf.pdf
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Die innovative Ausrichtung des Moduls bietet Voraussetzungen für eine weitere Forschung im Rahmen des Wissenschaftlichen Praxisprojekts (WPP).
- Verwendbarkeit nach Studieng?ngen
- Ergotherapie, Physiotherapie (dual)
- Ergotherapie, Physiotherapie (dual), B.Sc. (01.09.2024)
- Modulpromotor*in
- Berding, Jutta
- Lehrende
- Berding, Jutta