Professionsentwicklung und interdisziplin?re Versorgungsgestaltung

Fakult?t

Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 08.11.2023.

Modulkennung

22M0909

Niveaustufe

Master

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

H?ufigkeit des Angebots des Moduls

nur Wintersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Ver?nderte Versorgungsbedürfnisse erfordern innovative L?sungsans?tze. Bisherige Versorgungsans?tze werden oftmals monodisziplin?r entwickelt, so dass die Chance für einen umfassenden und inhaltlich aufeinander abgestimmten Beitrag nicht ausgesch?pft wird. Daher ist es zun?chst erforderlich Rahmenbedingungen und Inhalte zentraler Versorgungsans?tze zu kennen, um dann zu prüfen, ob und wie eine multiprofessionelle Versorgung realisiert werden kann. 

Im Modul stehen die Merkmale professionellen Handelns im Vordergrund der interdisziplin?ren/ multiprofessionellen Versorgungsgestaltung. In interdisziplin?ren Teams werden daher F?lle aus der Praxis mithilfe einer heuristischen Matrix (AQiG 2010) analysiert, die auf professionelles und interdisziplin?res Handeln abzielt. Abschlie?end werden für die F?lle Versorgungsvorschl?ge vorgenommen.

Lehr-Lerninhalte

Die Studierenden erwerben Wissen über theoretische Zug?nge für eine interdisziplin?re Versorgungsgestaltung und ihre Anwendungsfelder. Ausgew?hlte Ans?tze sind

  1. Professionstheoretische Ansatz nach Ulrich Oevermann als Grundlage für die interdisziplin?re Fallarbeit
  2. Inter-, Multi- und Transdisziplinarit?t, 
  3. Integrierte Versorgung, 
  4. Behandlungspfade, 
  5. Disease-Management Programme, 
  6. Case Management, 
  7. Netzwerkarbeit

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
22VorlesungPr?senz-
8betreute KleingruppenPr?senz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
40Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
40Literaturstudium-
40Prüfungsvorbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Fallstudie (mündlich) oder
  • Pr?sentation oder
  • Hausarbeit
Bemerkung zur Prüfungsart

Gruppenprüfungen aus interdisziplin?rer Fallarbeit

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Fallstudie (mündlich): ca. 15 Minuten

Pr?sentation: ca. 15 Minuten

Hausarbeit: ca. 15 Seiten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung pr?zisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Grundlegende Fachkenntnisse zur Professionsentwicklung im jeweiligen Gesundheitsberuf, die in der Berufsausbildung und im Bachelorstudium erlangt werden.

Wissensverbreiterung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen über detaillierte Wissensbest?nde zu Theorien, Konzepten und Methoden in mehreren Handlungsfeldern der Gesundheitsberufe und k?nnen unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse zu berufstypischen Handlungsmustern unterscheiden.

Wissensvertiefung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, k?nnen den professionstheoretischen Ansatz von Ulrich Oevermann hinsichtlich anderer theoretischer Ans?tze aus dem Bachelorstudium differenzieren und für die interdisziplin?re/ multiprofessionelle Versorgungsgestaltung argumentativ einbringen.

Wissensverst?ndnis

Die Studierenden w?gen Konzepte und Methoden der Versorgungsgestaltung für Praxisf?lle ab, bewerten bestehende Versorgungsstrukturen in der Berufspraxis kritisch und kommen zu neuen wissenschaftlichen L?sungen, um innovative Versorgungsvorschl?ge vornehmen zu k?nnen.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden führen in interprofessionellen Arbeitsgruppen exemplarische Fallarbeit zur Versorgungsgestaltung anwendungsorientiert durch und konzipieren unter Verwendung von Theorien und Methoden individuelle Versorgungsvorschl?ge für die Gesundheitspraxis.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden k?nnen Versorgungsprozesse initiieren, indem sie auf Grundlage der multiprofessionellen wissenschaftlichen Fachliteratur Forschungsergebnisse und Desiderate herausarbeiten und für ihre fallbezogenen Versorgungsvorschl?ge heranziehen.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden erkennen in interdisziplin?ren Projektgruppen Konfliktpotenziale in der Zusammenarbeit mit anderen Professionen, reflektieren diese vor dem Hintergrund einer mehrdimensionalen Fallbearbeitung und gew?hrleisten durch konstruktives, konzeptionelles Handeln einen am Empf?nger ausgerichteten Versorgungsvorschlag für die Gesundheitspraxis.

Wissenschaftliches Selbstverst?ndnis / Professionalit?t

Die Studiereden reflektieren berufstypische Handlungsmuster der eigenen Berufsgruppen kritisch, bewerten Theorien, Methoden und Handlungsmuster anderer Berufsgruppen für ein kooperatives Handeln im Versorgungskontext und k?nnen Gemeinsames und Differentes für die Versorgungsgestaltung erkennen und produktiv einsetzen.

Literatur

Bartholomeyczik, Sabine (2010): Professionelle Pflege heute. Einige Thesen. In: Kreutzer, Susanne/Remmers, Hartmut (Hrsg.) (2010): Transformation pflegerischen Handelns: Institutionelle Kontexte und soziale Praxis vom 19. bis 21. Jahrhundert. Osnabrück: V & R Unipress. S. 134–155

Bollinger, H.; Gerlach, A.: Pfadenhauer, M. (Hrsg.) (2005): Gesundheitsberufe im Wandel. Soziologische Beobachtungen und Interpretationen. Reihe Wissenschaft, Band 95, Frankfurt/ Main: Mabuse

Ewers, M., (2005): Das anglo- amerikanische Case Management: Konzeptionelle und methodische Grundlagen. In: Ewers, M. Schaeffer, D. (Hrsg.) (2005): Case Management in Theorie und Praxis. Bern: Huber. S. 53- 90

K?lble, K. (2004). Berufsgruppen- und fachübergreifende Zusammenarbeit - Terminologische Kl?rungen. In L. Kaba-Sch?nstein & K. K?lble (Hrsg.): Interdisziplin?re Kooperation im Gesundheitswesen. Eine Herausforderung für die Ausbildung in der Medizin, der Sozialen Arbeit und der Pflege. Ergebnisse des Forschungsprojektes MESOP (pp. 29–41). Frankfurt/ Main: Mabuse

Kuhlmey, A. (2011): Die Idee des Memorandums "Kooperation der Gesundheitsberufe" - Einleitung. In Robert Bosch Stiftung (Hrsg.): Memorandum Kooperation der Gesundheitsberufe. Qualit?t und Sicherstellung der zukünftigen Gesundheitsversorgung. Stuttgart: Robert Bosch Stiftung, S. 9-13

Kuhlmey, Adelheid/H?ppner, Karin/Schaeffer, Doris (2011): Neue Aufgabenzuschnitte, Arbeitsteilungen und Kooperationsformen. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld, Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim/München: Juventa. S. 661–682

Marzinzik, K.; Nauerth, A.; Walkenhorst, U. (2010): Interprofessionelle Kooperation zwischen Anspruch und Realit?t - eine Einführung in das Tagungsthema. In: Marzinzik, K.; Nauerth, A.; Walkenhorst, U. (Hrsg.), KomPASS: Vol. 1. Kompetenz und Kooperation im Gesundheits- und Sozialbereich. Berlin: Lit., S. 9-20

Oevermann, U. (1997): Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionellen Handelns. In: Combe, A., Helsper, A. (Hg.): P?dagogische Professionalit?t - Untersuchungen zum Typus p?dagogischen Handelns. (Suhrkamp Verlag), Frankfurt. 2. Aufl. S. 70-182

Oevermann, Ulrich (2000): Die Methode der Fallrekonstruktion in der Grundlagenforschung sowie der klinischen und p?dagogischen Praxis. In: Kraimer, Klaus (Hrsg.): Die Fallrekonstruktion – Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 58–156

Rabe-Kleberg, Ursula (1996): Professionalit?t und Geschlechterverh?ltnis. Oder was ist ?semi“ an traditionellen Frauenberufen? In: Combe, Arno/Helsper, Werner (Hrsg.) (1996): P?dagogische Professionalit?t. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 276–302

Sachverst?ndigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (Hrsg.) (2007): Kooperation und Verantwortung: Voraussetzungen einer zielorientierten Gesundheitsversorgung. Gutachten 2007. Kurzfassung

Schaeffer, Doris (1994): Zur Professionalisierbarkeit von Public Health und Pflege. In: Ders./Moers, Martin/Rosenbrock, Rolf (Hrsg.) (1994): Public Health und Pflege. Zwei neue gesundheitswissenschaftliche Disziplinen. Berlin: Edition Sigma. S. 103–128

Sieger, Margot/Ertl-Schmuck, Roswitha/B?gemann-Gro?heim, Ellen (2010): Interprofessionelles Lernen als Voraussetzung für interprofessionelles Handeln – am Beispiel eines interprofessionell angelegten Bildungs- und Entwicklungsprojektes für Gesundheitsberufe. In: Pflege & Gesellschaft Heft 3 (2010). 15. Jahrgang. Weinheim: Juventa. S. 197–216

Walkenhorst, U. (2006): Ergotherapie, Physiotherapie und Logop?die auf dem Weg zur Professionalisierung, 106-123.  In: Pundt, J. (Hrsg.): Professionalisierung im Gesundheitswesen. Positionen – Potenziale – Perspektiven. Bern: Huber, 106-123

Walkenhorst, U. (2011): Akademisierung der therapeutischen Gesundheitsfachberufe – Chancen und Herausforderungen für Berufe im ?bergang. In: bwp@ Spezial 5 – Hochschultage Berufliche Bildung 2011, Fachtagung 10, hrsg. v. Bonse-Rohmann, M./ Weyland, U., 1-12. Online: www.bwpat.de/ht2011/ft10/walkenhorst_ft10-ht2011.pdf (26-09-2011).

Walkenhorst, U. (2013): Zukunft der therapeutischen Gesundheitsberufe im Spannungsfeld von beruflicher Ausbildung und akademischer Qualifizierung – Hochschultage Berufliche Bildung 2013. In: bwp@ Spezial 6 – Hochschultage Berufliche Bildung 2013, Fachtagung 10, hrsg. v. Bonse-Rohmann, M./ Weyland, U., 1-10. Online: www.bwpat.de/ht2013/ft10/walkenhorst_ft10-ht2013.pdf 

Zoege, M. (2004): Die Professionalisierung des Hebammenberufs. Anforderungen an die Ausbildung. Bern: Huber

Zusammenhang mit anderen Modulen

Dieses Modul geh?rt zu dem Themenkomplex Versorgungsgestaltung und bereitet auf das Modul "Berufsgruppenspezifische Vertiefung/ Fallarbeit (H.E.L.P.P.)" im 3. Semester vor.

Verwendbarkeit nach Studieng?ngen

  • HELPP – Versorgungsforschung und -gestaltung
    • HELPP - Versorgungsforschung und -gestaltung, M.Sc. (01.09.2023)

    Modulpromotor*in
    • Kühme, Benjamin
    Lehrende
    • Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Friederike
    • Hotze, Elke
    • Hansen, Hilke
    • Schneider, Barbara
    • Zalpour, Christoff
    • Kühme, Benjamin
    • Berding, Jutta
    • Roling, Maren Doris Heike