Teilhabefelder kommunaler Sozialer Arbeit: Bildung, Migration, Gesundheit

Fakult?t

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 7.0 vom 11.02.2020

Modulkennung

22M1035

Modulname (englisch)

Sectors of Social Participation: Education, Migration, Health

Studieng?nge mit diesem Modul

Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe (M.A.)

Niveaustufe

4

Kurzbeschreibung

Das Modul vermittelt die Teilhabebereiche Bildung, Gesundheit und Migration. Es stellt einerseits einen Zusammenhang zwischen Bildung als Entwicklungs- und Lernkontext von Menschen und ihren gesellschaftlichen Teilhabem?glichkeiten her, so dass eine kritische Analyse von Bildung, Teilhabe und Gesellschaft erm?glicht wird. Andererseits ist ein mehrdimensionales Gesundheitsverst?ndnis Thema, das für die Praxis Sozialer Arbeit grundlegend ist. Der Blick auf Gesundheit und Krankheit als Kontinuum erm?glicht Realisierungschancen der Sozialen Arbeit, individuelle Teilhabem?glichkeiten zu erweitern. Schlie?lich erfolgt aus einer empirischen, theoretischen und disziplin?r verorteten Perspektive eine Bearbeitung der Teilhabeverh?ltnisse von Menschen mit Migrationshintergrund im Einwanderungsland Deutschland. Auf diesem Wege werden internationale, nationale und kommunale Migrationspolitiken, Migration als interdisziplin?rer Forschungsgegenstand und interdisziplin?re Theorien zur Migration zum Gegenstand dieses Moduls. Ziel ist es, Soziale Arbeit als Betrachtung von Subjektwerdung unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen zu verstehen, die Entwicklung von Unterstützungsangeboten bei erkennbaren Benachteiligungskonstellationen sowie die Reflexion normativer Ziele, die mit Teilhabeerwartungen als Thema des ?ffentlichen Diskurses einhergehen, zu reflektieren. Der (sozial-) r?umliche Bezug von Anerkennungspraktiken und Erfahrungen der individuellen bzw. sozialen Benachteiligung bzw. Sozialintegration bildet dabei einen zentralen konzeptionellen Leitrahmen dieses Moduls.

Lehrinhalte

1. Begriff, Grundverst?ndnis, interdisziplin?re Perspektiven auf Bildung: Subjektwerdung und Vergesellschaftung
2. Verh?ltnisbestimmung Soziale Arbeit und Bildung
3. Bildung der Lebensalter, exemplarische Vertiefungen der Zusammenh?nge von Entwicklung, Biografie und Bildung (z.B. Jugendphase)
4. (Sozial-) Raumbezug von Bildung: Kommunale Perspektiven; Ungleichheit, Teilhabechancen und –grenzen im Kontext Bildung.
5. Gesundheit und Krankheit als biomedizinische Kategorie, Gesundheit und Krankheit als Kontinuum
6. Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Gesundheit und Krankheit
7. Gesundheit im Lebenslauf (Kinder, Jugendliche, Familie), Geschlechtsspezifische Unterschiede im Gesundheitsverhalten
8. Gesundheitsbezogene Konzepte der Sozialen Arbeit
9. zentrale Themenfelder, Fragestellungen Theorien und Handlungsoptionen der Migrationssozialarbeit
10. Bedeutung von Migrationssozialarbeit als Querschnittaufgabe für die Konzept-, Organisations- und Sozialraumentwicklung in Kommunen
11. migrations- und kultursensible Konzepte in den Bereichen direkte interventionsbezogene Methoden (Einzelfall, Gruppen und Sozialraum), indirekte interventionsbezogene Methoden (Supervision und Selbstevaluation) und Struktur- und organisationsbezogene Methoden (Sozialmanagement und Jugendhilfeplanung).

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Studierende erweitern ihre theoretischen Kenntnisse aus unterschiedlichen disziplin?ren Perspektiven, k?nnen sie auf ausgew?hlte Lebensphasen beziehen und differenzieren. Sie k?nnen den spezifischen Blick der Sozialen Arbeit einnehmen und grundlegende theoretische Ans?tze vergleichen, die Repr?sentierung der Kategorien Bildung, Migration und Gesundheit darin diskutieren und die Reichweite der Ans?tze zur Analyse von Lebensvollzügen und ihren Lebenslagenbezügen beurteilen. Studierende erarbeiten im Ergebnis ein vertieftes Modell des Zusammenhangs von Bildung, Sozialisation/Gesellschaft, Migration, Gesundheit mit Teilhabe und dem Raum als übergreifendem Betrachtungsrahmen. Sie lernen ferner kommunale Praxisbeispiele kennen, die Bildungs- und Gesundheitsf?rderung sowie Migrationssozialarbeit disziplin?r vergegenw?rtigen und beurteilen diese anhand des erworbenen Wissens.
Wissensvertiefung
Der disziplin?re Fokus und die theoretische Betrachtung von Bildung, Gesundheit, Migration aus der Perspektive in Verbindung stehender, übergreifender Kategorien (Gesellschaft, Teilhabe, Kommune) erm?glicht Studierenden einen vertieften Wissenserwerb. Diese Vertiefung wird auch durch den Praxistransfer angeregt, da aktuelle Praxisentwicklungen entlang theoretischer Kenntnisse diskutiert und eigenst?ndige Modelle als Theoriearbeit entwickelt werden k?nnen. Studierende vertiefen zudem die fachliche Perspektive der Sozialen Arbeit, er?rtern bezogen auf die bestehenden Konzepte und Theorieans?tze im- oder explizite Bildungs-, Gesundheits- und Migrationsbezüge und vergewissern sich der entsprechenden Erkl?rungsoptionen, aber auch –grenzen der eigenen Zunft in diesem Themenspektrum.
K?nnen - instrumentale Kompetenz
Studierende k?nnen Bildungstheorien bzw. Theorien von Gesundheit und Migration sowie die entsprechenden Repr?sentierungen in den Ans?tzen und Konzepten der Sozialen Arbeit unterscheiden, beurteilen und gegenstandsbezogen als Analysegrundlage heranziehen. Sie sind in der Lage, die Kernkategorien dieses Moduls zu definieren und auf aktuelle Praxisentwicklungen hin diskursiv anzuwenden. Die Studierenden erarbeiten ein eigenes Arbeitsmodell zur Relevanz von Sozialer Arbeit im Kontext kommunaler Teilhabe.
K?nnen - kommunikative Kompetenz
Studierende diskutieren im Seminar und in Arbeitsgruppen, k?nnen Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie k?nnen Arbeitsergebnisse nachvollziehbar pr?sentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen. In diesem Modul spielen das Lehrgespr?ch und der Dialog mit Studierenden eine gro?e Rolle. Im wissenschaftlichen Diskurs erhalten Studierende F?higkeiten der Meinungsbildung und der pr?zisen Explikation. Sie k?nnen Formen der Moderation und Pr?sentation anwenden und Textanalysen plausibel vermitteln.
K?nnen - systemische Kompetenz
Studierende k?nnen das Thema Teilhabe auf mehreren Raumebenen (z.B. international, national, bundesl?nderbezogen und kommunal) verorten, interdisziplin?re Theoriezusammenh?nge herstellen und Perspektiven für eine multidimensionale F?rderung von Teilhabechancen durch die Soziale Arbeit entwerfen. Durch den interdisziplin?ren Zugang zu relevanten Modellen von Bildung, Migration und Gesundheit, sozialer Ungleichheit und Lebensstilforschung haben Studierende die F?higkeit der kritischen Reflexion und Losl?sung von Alltagskategorien

Lehr-/Lernmethoden

Seminargespr?che, Vortr?ge, Pr?sentationen, Gruppenarbeit und ?bungen, Selbststudium, Internet-凤凰体育n und E-Learning-Methoden

Modulpromotor

Hensen, Gregor

Lehrende
  • Hensen, Gregor
  • Maykus, Stephan
  • Riecken, Andrea
  • Wiedebusch-Quante, Silvia
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
45Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
45Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
30Literaturstudium
30Prüfungsvorbereitung
Literatur

Antonovsky, A. (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen: dgvt-Verlag.

Bade, K. J./Emmer, P. C./Lucassen, L./Oltmer, J. (Hg.) (2008). Enzyklop?die Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert vom 17. Jahrhundert zur Gegenwart. Ferdinand Sch?ningh: Paderborn.

Brumlik, M. (2013): Bildung und Anerkennung. In: Braches-Chyrek, R. (Hrsg.): Bildung, Gesellschaftstheorie und soziale Arbeit. Opladen, S. 89-100

Büchner, P. (2012): Bildung als zentrale Kategorie der Subjektwerdung und Vergesellschaftung. In: Enzyklop?die Erziehungswissenschaft Online des Beltz Juventa Verlages (www.erzwiss-online.de), S. 1-34

Gesemann, F./Roth, R. (Hrsg.). Handbuch Lokale Integrationspolitik. Springer: Wiesbaden.

Hahn, P. (2006). Theorien zur internationalen Migration. Ausgew?hlte interdisziplin?re Migrationstheorien und deren zentralen Aussagen. Lucius & Lucius: Stuttgart.

Hensen, G./Hensen, P. (Hrsg.) (2008): Gesundheitswesen und Sozialstaat. Gesundheitsf?rderung zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wiesbaden: VS Verlag.

Heiner, M. (2013): Der Beitrag Sozialer Arbeit zu Teilhabe und Gerechtigkeit: professionstheoretische ?berlegungen zum Gegenstandsbereich Sozialer Arbeit. In: Spatscheck, C./Wagenblass, S. (Hrsg.): Bildung, Teilhabe und Gerechtigkeit: Gesellschaftliche Herausforderungen und Zug?nge Sozialer Arbeit. Weinheim/München, S. 229-240

Hurrelmann, K./Razum, O. (2012): Handbuch Gesundheitswissenschaften (5., vollst. überarb. Aufl.). Weinheim und Basel: Beltz Juventa.

Hurrelmann, K./Richter, M. (2013): Gesundheits- und Medizinsoziologie: Eine Einführung in sozialwissenschaftliche Gesundheitsforschung (8. Aufl.). Weinheim und Basel. Beltz Juventa.

K?lzer, C. (Hrsg.) (2011): Die gesunde Gesellschaft. Sozio?konomische Perspektiven und sozialethische Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag.

Meier-Braun, K.-H./Weber, R. (Hrsg.). (2016). Einwanderungsland Deutschland. Begriffe - Fakten – Kontroversen. Kohlhammer: Stuttgart.

Oswalt, I. (2007). Migrationssoziologie. UVK: Konstanz.

Richter, M. (2005): Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter. Der Einfluss sozialer Ungleichheit. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften Bade, K. J./Emmer, P. C./Lucassen, L./Oltmer, J. (Hg.) (2008). Enzyklop?die Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert vom 17. Jahrhundert zur Gegenwart. Ferdinand Sch?ningh: Paderborn.

Schmidt, B./Kolip, P. (2007): Gesundheitsf?rderung im aktivierenden Sozialstaat. Pr?ventionskonzepte zwischen Public Health, Eigenverantwortung und Sozialer Arbeit. Weinheim und München: Juventa.

Sting, S. (2016): Bildung im sozialen Raum. ?berlegungen zu einer sozialp?dagogischen Konzeption von Bildung. In: Zeitschrift für Sozialp?dagogik 2016 (H. 2), S. 118-139

Thole, W./Fiedler, W. (2013): Soziale Arbeit und Sozialpolitik im Zeitalter des sich transformierenden Sozialstaates, ?berlegungen zur Neuformatierung des Sozial- und Bildungssystems. In: Braches-Chyrek, R. (Hrsg.): Bildung, Gesellschaftstheorie und soziale Arbeit. Opladen, S. 275-289

Treichler, A./Cyrus, N. (Hg.) (2004). Handbuch Soziale Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft. Brandes & Apsel: Frankfurt a.M.

Vanderheiden, E./Mayer, C.-H. (Hrsg.) (2014). Handbuch Interkulturelle ?ffnung. Grundlagen, Best Practice, Tools. Vandenhoeck & Ruprecht: G?ttingen.

Walther, A. (2016). Bildung und Bew?ltigung im Lebenslauf. Sozialp?dagogische Forschungsperspektiven. In: Litau, J. u.a. (Hrsg.): Theorie und Forschung zur Lebensbew?ltigung. Weinheim und München, S. 59-87

Wischmann, A. (2015): Ist das Bildung? Eine anerkennungstheoretische Perspektive auf Bildung und Benachteiligung im Kontext Kritischer Sozialer Arbeit. In: D?rr, M. u.a. (Hrsg.): Biografie und Lebenswelt, Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit. Wiesbaden, S. 175-190

Zick, A. (2010). Psychologie der Akkulturation. Neufassung eines Forschungsbereichs. VS: Wiesbaden.

Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Klausur 2-stündig
  • Referat
Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Wintersemester

Lehrsprache

Deutsch