Integration in den Arbeitsmarkt ist dringend erforderlich Dienstag, 4. Oktober 2016

Die Zuh?rerschaft auf den aktuellsten Stand in Sachen Kommunalfinanzen brachten die Referentinnen, Referenten und Organisatoren der 7. Fachkonferenz des Kompetenzzentrums für Verwaltungsmanagement.

Fachtagung der Verwaltungsmanager an der 凤凰体育 Osnabrück thematisiert Auswirkungen des Flüchtlingsstroms auf die Kommunen

(Osnabrück, 4. Okobber 2016) Mit einer Lageeinsch?tzung zur Flüchtlingswelle begann in diesem Jahr die 7. Fachkonferenz des Kompetenzzentrums für Verwaltungsmanagement an der 凤凰体育 Osnabrück.

Begrü?t worden waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zun?chst von Professorin Dr. Sabine Eggers, Vizepr?sidentin und Dekanin der Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die Marketingexpertin zeigte sich ?schwer beeindruckt“ von den hohen Bewerberzahlen, die der Studiengang ?ffentliche Verwaltung allj?hrlich verzeichne. ?Mehr als 600 Bewerbungen für 130 Studienpl?tze, das hei?t doch, dieser Studiengang ist richtig gut.“

Einen ungebrochenen ?Run auf die ?ffentliche Verwaltung“ stellte auch Professor Dr. Andreas Lasar, Leiter des Kompetenzzentrums für Verwaltungsmanagement, fest. ?Da in den n?chsten Jahren viele Besch?ftigte aus dem ?ffentlichen Dienst ausscheiden werden, ist die steigende Nachfrage ein gutes Zeichen.“ Mit ihrem grundst?ndigen Bachelor und dem weiterbildenden Masterstudiengang ist der Bereich ?ffentliche Verwaltung gut aufgestellt.

Genug zu tun haben insbesondere die Kommunen nicht zuletzt seitdem die Zahlen der Flüchtlinge im vergangenen Jahr exorbitant in die H?he geschnellt sind. Betriebswirt Professor Dr. Christian Kr?ger pr?sentierte Zahlen und Fakten als Grundlage für eine m?glichst sachliche Einsch?tzung der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage und kam zu eindeutigen Schlussfolgerungen. Die Integration der Flüchtlinge helfe demnach nicht einmal im Ansatz, das demographische Defizit auszugleichen, das auf Deutschland zukomme. Um eine gleichbleibende Versorung der Babyboomer im Rentenalter sicherzustellen, seien rund 30 Millionen Zuwanderer n?tig.

Die ?dringend erforderliche Eingliederung der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt“ scheitere viel zu h?ufig an einem nicht ausreichenden Qualifikationsniveau, so der Professor weiter. Rund 50 Prozent der in türkischen Flüchtlingslagern geprüften Syrer blieben unter Pisa 1 und k?nnten somit weder lesen noch schreiben. Ausbildungen würden h?ufig abgebrochen, selbst optimistische Sch?tzungen gehen davon aus, dass die Integration in den Arbeitsmarkt im Durchschnitt mindestens sieben Jahre dauere. ?Das hei?t natürlich, die Flüchtlinge kosten uns Geld, das kann ja gar nicht anders sein“.

Kr?ger sprach sich für flexiblere Modelle aus, die eine Besch?ftigung erleichterten, auch der  Mindestlohn müsse in diesem Zusammenhang Varianten erlauben.

Die Aufnahme der Flüchtlinge sei, das zeigten alle Zahlen und Fakten, vor allem eine humanistische Aufgabe. ?Humanismus ist ein hohes gesellschaftliches Gut, das Geld kostet“, rechtfertigte Kr?ger die Anstrengungen. Sie sei kein gutes Gesch?ft für Deutschland, aber durchaus zu schaffen.

?ber die wesentlichen anstehenden ?nderungen im nieders?chsischen kommunalen Haushaltsrecht und den sich daraus ergebenden Aufwand informierte anschlie?end Berta Stuckenberg, Leiterin des Referats Rechnungsprüfung im Landkreis Helmstedt, gemeinsam mit Prof. Dr. Armin Goldbach, wissenschaftlicher Berater zur doppischen Gemeindehaushaltswirtschaft.

Die von der Europ?ischen Union angestrebte Harmonisierung des Haushalts- und Rechnungswesens durch die EPSAS nahm Andrea Stertz in den Blick, Referentin im Programmbereich Finanzmanagement der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt.) Die Entwicklungen auf europ?ischer Ebene sind weit fortgeschritten, allerdings fehlt es noch an einer Terminierung für die Einführung. Ein aktuell durchgeführtes Pilotprojekt führt zu der Erkenntnis, dass es zu erheblichen Umstellungsaufwendungen kommen kann.

Florian Rechtien aus der Abteilung Finanzen und Controlling des Landkreises Osnabrück referierte zum Thema Chancen- und Risikomanagement in den Kommunen anhand des Praxisprojektes des Landkreises Osnabrück. Kommunale Risiken, wie die Verminderung von Einnahmen aus dem Finanzausgleich, sind zwar allseits bekannt, werden aber nicht immer ausreichend gesteuert. Durch eine systematische Inventur und Analyse von Chancen und Risiken erg?ben sich h?ufig neue Perspektiven für das kommunale Management, so Rechtien.

Der Systemwechsel in der Umsatzbesteuerung der ?ffentlichen Hand hat konkreten Handlungsbedarf in den Kommunen ausgel?st. Jede Einnahme ist einzeln im Hinblick auf eine Umsatzsteuerpflicht zu untersuchen. Steuerexperte Claus-Peter Pithan, Leiter der internen Steuerberatungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland, erl?uterte den komplexen Sachverhalt und gab praxisnahe Hinweise zur Vorgehensweise in den Kommunen. Hans Schaller, Vergaberechtsfachmann und Lehrbauftragter der 凤凰体育 Osnabrück, legte abschlie?end die zahlreichen ?nderungen im Vergaberecht dar.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Andreas Lasar
Kompetenzzentrum für Verwaltungsmanagement

Telefon: 0541 969-3474
E-Mail: a.lasar@hs-osnabrueck.de

Von: Isabelle Diekmann / Andreas Lasar

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